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Details zu Inventarnummer: C/2056
Titel:Vierkantflasche (Oleumflasche)
Objektbezeichnung:Flasche
Sammlung:Keramik
Datierung:(vor) 1910
Beschreibung:Große Vierkantflasche, hohe Quaderform; Oleumflasche; „Pietsche“ (dial. Burggrafenamt).
Mit Schraubverschluss.
Steinzeug.
Vmtl. Böhmen.
Vor 1910.
Form:
Runder flacher Boden; hoher quaderförmiger Bauch; runde, ansteigende Schulter; enger, steil ansteigender Hals; unterschnittener, steil ausladender Leistenrand mit konkaver Oberseite und Außenkante.
Hals- und Randinnenseite mit modelliertem Schraubgewinde (Innengewinde).
Dekor:
An der Schulter umlaufende Rille.
Transparente Glasur (Salzglasur) auf allen Außenflächen (Farbwirkung Graubeige-Beigebraun RAL 1019-8024 bis Nussbraun-Graubraun RAL 8011-8019).
Hellgrauer Scherben.
An der Schulter eine eingeritzte, geschwungene Linie, könnte bedeutungslos sein oder der Buchstabe „J“ (Töpferzeichen?).
Raue, grobkörnige Scherbenoberfläche.
Am Boden eingebettete Sandkörner und heller kreisförmiger Brennschatten.
Deckel:
Steinzeug.
Massive zylindrische Verschlussschraube mit Außengewinde; runder, flacher Deckelteil. Von diesem ist der größte Teil abgebrochen.
Bemerkungen:
Steinzeug-Vierkantflaschen dieser Größe wurden bis Anfang des 20. Jh. (z. B. Flasche Privatsammlung Brinkmann, dat. „1906“) in unveränderter Form für Aufbewahrung und Versand chemischer Produkte verwendet, insbesondere von Vitriolöl („Oleum“). Sie haben ein Volumen von ca. 20 Litern. Ein Herstellungszentrum dürfte im Raum Waldenburg (DE-SN) bzw. Nordböhmen liegen (Auskunft Bernd Brinkmann, 28.09.2014).
„Pitsche“ ist nach Schöpf die Bezeichnung für ein „Weingefäß im Form eines abgestutzten Kegels“. Fischnaler publiziert 1930 eine Sechskantflasche des 17. Jh. aus Zinn als „Pietsche oder Weinkanne“.
Ankauf 2003 aus Privatbesitz, Stegen, Bruneck.
Lit.:
Fischnaler Konrad, Wissenschafts- und Literatur-Chronik. Verwaltungs-, Wirtschafts- und Kultur-Chronik (Innsbrucker Chronik Bd. 3/4), Innsbruck 1930, S. 209.
Heege Andreas, Steinzeug in der Schweiz (14.–20. Jh.). Ein Überblick über die Funde im Kanton Bern und den Stand der Forschung zu deutschem, französischem und englischem Steinzeug in der Schweiz, hg. vom Archäologischen Dienst des Kantons Bern. Bern 2009, S. 79 f.
Schöpf Johann Baptist, Tirolisches Idiotikon, Innsbruck 1866, S. 506.
Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.
Mit Schraubverschluss.
Steinzeug.
Vmtl. Böhmen.
Vor 1910.
Form:
Runder flacher Boden; hoher quaderförmiger Bauch; runde, ansteigende Schulter; enger, steil ansteigender Hals; unterschnittener, steil ausladender Leistenrand mit konkaver Oberseite und Außenkante.
Hals- und Randinnenseite mit modelliertem Schraubgewinde (Innengewinde).
Dekor:
An der Schulter umlaufende Rille.
Transparente Glasur (Salzglasur) auf allen Außenflächen (Farbwirkung Graubeige-Beigebraun RAL 1019-8024 bis Nussbraun-Graubraun RAL 8011-8019).
Hellgrauer Scherben.
An der Schulter eine eingeritzte, geschwungene Linie, könnte bedeutungslos sein oder der Buchstabe „J“ (Töpferzeichen?).
Raue, grobkörnige Scherbenoberfläche.
Am Boden eingebettete Sandkörner und heller kreisförmiger Brennschatten.
Deckel:
Steinzeug.
Massive zylindrische Verschlussschraube mit Außengewinde; runder, flacher Deckelteil. Von diesem ist der größte Teil abgebrochen.
Bemerkungen:
Steinzeug-Vierkantflaschen dieser Größe wurden bis Anfang des 20. Jh. (z. B. Flasche Privatsammlung Brinkmann, dat. „1906“) in unveränderter Form für Aufbewahrung und Versand chemischer Produkte verwendet, insbesondere von Vitriolöl („Oleum“). Sie haben ein Volumen von ca. 20 Litern. Ein Herstellungszentrum dürfte im Raum Waldenburg (DE-SN) bzw. Nordböhmen liegen (Auskunft Bernd Brinkmann, 28.09.2014).
„Pitsche“ ist nach Schöpf die Bezeichnung für ein „Weingefäß im Form eines abgestutzten Kegels“. Fischnaler publiziert 1930 eine Sechskantflasche des 17. Jh. aus Zinn als „Pietsche oder Weinkanne“.
Ankauf 2003 aus Privatbesitz, Stegen, Bruneck.
Lit.:
Fischnaler Konrad, Wissenschafts- und Literatur-Chronik. Verwaltungs-, Wirtschafts- und Kultur-Chronik (Innsbrucker Chronik Bd. 3/4), Innsbruck 1930, S. 209.
Heege Andreas, Steinzeug in der Schweiz (14.–20. Jh.). Ein Überblick über die Funde im Kanton Bern und den Stand der Forschung zu deutschem, französischem und englischem Steinzeug in der Schweiz, hg. vom Archäologischen Dienst des Kantons Bern. Bern 2009, S. 79 f.
Schöpf Johann Baptist, Tirolisches Idiotikon, Innsbruck 1866, S. 506.
Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.
Material:Steinzeug
Technik:glasiert (Salzglasur)
Maße:
- Höhe: 480 mm
Rand Durchmesser: 73 mm
Bauch Durchmesser: 246 mm
Boden Durchmesser: max. 218 mm
Volumen: ca. 20000 ml
Stöpsel Höhe: 35 mm
Einrichtung:Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde