Details
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Details zu Inventarnummer: 1574
Objektbezeichnung:Nähmaschine
Beschreibung:Nähmaschine mit Tretvorrichtung mit Möbel und seitlicher Verlängerung. Elektrische Lampe.
Historische-kritische Angaben:Diese Nähmaschine gehörte Frau Aloisia Bazzanella, verheiratete Turra. Geboren wurde Frau Luisa, wie sie in Meran genannt wurde, am 4. Mai 1921 in Neumarkt, als 3. von 5 Kindern. Der Vater Egidius Bazzanella arbeitete bei der Eisenbahn, die Mutter Anna Fontana war Hausfrau. Die politischen Umstände brachten eine Versetzung der Familie ins Veneto mit sich, wo Luisa die italienische Grundschule besuchte und auch erfolgreich das Schneiderhandwerk erlernte. Auf einem Fest traf sie ihren späteren Ehemann Sebastiano Turra. Als junges Mädchen erfreute sie sich an der Musik, lernte von ihrem Vater das Spielen der Ziehharmonika und tanzte leidenschaftlich gerne.
In den Jahren der Option, 1939/40, optierte der Vater Egidius für die Auswanderung ins Deutsche Reich, so groß war die Angst nach Sizilien versetzt zu werden. Die Mutter Anna Fontana verkaufte ihren kleinen Besitz in Neumarkt. Die Familie Bazzanella gelangte zunächst nach Siebenbürgen, dann nach Dillingen an der Donau in Bayern. 1942 kam Sebastiano Turra, der in deutsche Gefangenschaft geraten war, sie suchen und sie heirateten.
Mit der Aufteilung Deutschlands in die Besatzungszonen kamen Amerikaner 1945 nach Dillingen und die Familie Turra wurde innerhalb 48 Stunden nach Italien ausgebürgert; mitnehmen durften sie nur, was sie tragen konnten - zwei kleine Kinder.
Sie fanden Unterschlupf in Meran, wo sich das Ehepaar langsam ein würdiges Dasein erarbeitete. Frau Bazzanella Turra war eine äußerst geschickte Schneiderin, arbeitete genau und verlässlich, besaß guten Geschmack und einen eisernen Willen. Vielen jungen Mädchen hat sie das Schneidern beigebracht und sehr viele Kunden blieben ihr jahrelang treu.
Die Kinder erzog sie mit Güte und Konsequenz. Sie legte großen Wert darauf, dass die Kinder was lernten, zu Hause mithalfen und sich in ordentlicher Gesellschaft aufhielten. Sie ging mit gutem Beispiel voran: Wer im Leben was erreichen will, muss arbeiten. Lieber nähte sie nächtelang, als dass der Familie etwas Wichtiges gefehlt hätte. Zeit zum Spielen gab es nur an hohen Feiertagen; da konnte sie sich ins "Mühle" spielen versenken und gewann auch meistens.
1970 kehrten auch die Eltern Anna Fontana und Egidius Bazzanella und die zwei jüngeren Zwillingsschwestern Anna und Maria Bazzanella nach Südtirol zurück. Die zwei älteren Brüder Josef und Rudolf Bazzanella waren 1943 im Krieg gefallen bzw. 1945 verünglückt.
Das Grab der Familien Bazzanella und Turra befindet sich im städtischen Friedhof von Meran.
In den Jahren der Option, 1939/40, optierte der Vater Egidius für die Auswanderung ins Deutsche Reich, so groß war die Angst nach Sizilien versetzt zu werden. Die Mutter Anna Fontana verkaufte ihren kleinen Besitz in Neumarkt. Die Familie Bazzanella gelangte zunächst nach Siebenbürgen, dann nach Dillingen an der Donau in Bayern. 1942 kam Sebastiano Turra, der in deutsche Gefangenschaft geraten war, sie suchen und sie heirateten.
Mit der Aufteilung Deutschlands in die Besatzungszonen kamen Amerikaner 1945 nach Dillingen und die Familie Turra wurde innerhalb 48 Stunden nach Italien ausgebürgert; mitnehmen durften sie nur, was sie tragen konnten - zwei kleine Kinder.
Sie fanden Unterschlupf in Meran, wo sich das Ehepaar langsam ein würdiges Dasein erarbeitete. Frau Bazzanella Turra war eine äußerst geschickte Schneiderin, arbeitete genau und verlässlich, besaß guten Geschmack und einen eisernen Willen. Vielen jungen Mädchen hat sie das Schneidern beigebracht und sehr viele Kunden blieben ihr jahrelang treu.
Die Kinder erzog sie mit Güte und Konsequenz. Sie legte großen Wert darauf, dass die Kinder was lernten, zu Hause mithalfen und sich in ordentlicher Gesellschaft aufhielten. Sie ging mit gutem Beispiel voran: Wer im Leben was erreichen will, muss arbeiten. Lieber nähte sie nächtelang, als dass der Familie etwas Wichtiges gefehlt hätte. Zeit zum Spielen gab es nur an hohen Feiertagen; da konnte sie sich ins "Mühle" spielen versenken und gewann auch meistens.
1970 kehrten auch die Eltern Anna Fontana und Egidius Bazzanella und die zwei jüngeren Zwillingsschwestern Anna und Maria Bazzanella nach Südtirol zurück. Die zwei älteren Brüder Josef und Rudolf Bazzanella waren 1943 im Krieg gefallen bzw. 1945 verünglückt.
Das Grab der Familien Bazzanella und Turra befindet sich im städtischen Friedhof von Meran.
Technik:furniert
Maße:
- Länge: 105 cm
Breite: 44.5 cm
Höhe: 78 cm
Höhe: 128 cm
Einrichtung:Museum für Alltagskultur
Inschrift:Position: Fuß der Nähmaschine
Inhalt: Pfaff 130
Inhalt: Pfaff 130