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Details zu Inventarnummer: 004710
Titel:o.T.
Objektbezeichnung:Filmaufnahme
Sammlung:ZAV001-Allgemeines
Datierung:01.01.1920 — 31.12.1929
Beschreibung:Schnittreste eines Stummfilmes aus den 1920er Jahren, mit dem Hotel Salegg (Seis am Schlern) und Umgebung als Drehort.
Das Filmmaterial setzt sich aus verschiedenen Szenen zusammen, die nur einen kleinen Teil des gesamten Spielfilmes ausmachen. Diese sind:
- Ankunft mit der Pferdekutsche in Kastelruth.
- Ein Pferdewagen überquert den oberen Dorfplatz von Kastelruth.
- Derselbe Pferdewagen hält vor einem Gasthaus, ein Paar steigt aus und betritt
das Gebäude.
- Das Paar spaziert durch die Straßen von Kastelruth und trifft einen jungen Mann,
der ihnen bekannt ist.
- Das Paar spaziert zusammen mit dem jungen Mann am Fuße des Schlerns.
- Zusammen setzten sie sich an einem Tisch auf einer Hotelterasse (Hotel
Salegg?) und bestellen etwas zu trinken. Während beide Männer in ein Gespräch
vertieft sind, steht die junge Frau auf und läuft davon.
- Die junge Frau lässt sich auf der Waldwiese nieder, um drt endlich ungestört
ihren Heftroman zu lesen, doch sie hat sich getäuscht...
- Ihre Abwesenheit am Tisch wird vom jungen Mann bemerkt (Szene 31).
- Der junge Mann nährt sich ihr, er versucht ihre Aufmerksamkeit für sich zu
gewinnen, doch steht sie zornig auf und stößt ihn von sich (Szene 32).
- Der junge Mann rollt einen Hang hinunter und nur mit Mühe gelingt es ihm wieder
aufzustehen. Er bemerkt, dass er einen Riss in der Hose hat (Szene 35).
- Die junge Frau kehrt schnell zum älteren Mann zurück und erzählt ihm äußerst
amüsiert vom Vorfall.
- Ein Bettler/Räuber schläft selig auf einer Wiese. Als er aufwacht, wird er von
jemandem abgelenkt (Sieht er villeicht die junge Frau? Szene 59).
- Derselbe Bettler/Räuber bringt die junge Frau zu seiner Räuberbande. Zuerst wirkt
sie verängstigt, doch sofort wird sie zur Räuberkönigin gekrönt (Szenen 66-68).
- Sie hetzt di Räuber auf und bewaffnet verlassen alle das Berggelände.
- Diese komische Räuberbande erreicht die Hotelterasse und weckt die schlafenden
Gäste auf. Unter ihnen befinden sich auch die beiden Männer, die in den ersten
Szenen die junge Frau begleitet haben. Der jüngere Mann läuft entsetzt davon und
die junge Frau zielt mit ihrer Pistole genau auf ihn (Szene 72).
- Dasselbe Paar (wie zu Beginn) verlässt wieder ein Gasthaus und steigt in eine noble Pferdekutsche ein. Auf der Außenwand des Gasthauses steht ,,Post.Gasthof zur Krone''.
Das Filmmaterial setzt sich aus verschiedenen Szenen zusammen, die nur einen kleinen Teil des gesamten Spielfilmes ausmachen. Diese sind:
- Ankunft mit der Pferdekutsche in Kastelruth.
- Ein Pferdewagen überquert den oberen Dorfplatz von Kastelruth.
- Derselbe Pferdewagen hält vor einem Gasthaus, ein Paar steigt aus und betritt
das Gebäude.
- Das Paar spaziert durch die Straßen von Kastelruth und trifft einen jungen Mann,
der ihnen bekannt ist.
- Das Paar spaziert zusammen mit dem jungen Mann am Fuße des Schlerns.
- Zusammen setzten sie sich an einem Tisch auf einer Hotelterasse (Hotel
Salegg?) und bestellen etwas zu trinken. Während beide Männer in ein Gespräch
vertieft sind, steht die junge Frau auf und läuft davon.
- Die junge Frau lässt sich auf der Waldwiese nieder, um drt endlich ungestört
ihren Heftroman zu lesen, doch sie hat sich getäuscht...
- Ihre Abwesenheit am Tisch wird vom jungen Mann bemerkt (Szene 31).
- Der junge Mann nährt sich ihr, er versucht ihre Aufmerksamkeit für sich zu
gewinnen, doch steht sie zornig auf und stößt ihn von sich (Szene 32).
- Der junge Mann rollt einen Hang hinunter und nur mit Mühe gelingt es ihm wieder
aufzustehen. Er bemerkt, dass er einen Riss in der Hose hat (Szene 35).
- Die junge Frau kehrt schnell zum älteren Mann zurück und erzählt ihm äußerst
amüsiert vom Vorfall.
- Ein Bettler/Räuber schläft selig auf einer Wiese. Als er aufwacht, wird er von
jemandem abgelenkt (Sieht er villeicht die junge Frau? Szene 59).
- Derselbe Bettler/Räuber bringt die junge Frau zu seiner Räuberbande. Zuerst wirkt
sie verängstigt, doch sofort wird sie zur Räuberkönigin gekrönt (Szenen 66-68).
- Sie hetzt di Räuber auf und bewaffnet verlassen alle das Berggelände.
- Diese komische Räuberbande erreicht die Hotelterasse und weckt die schlafenden
Gäste auf. Unter ihnen befinden sich auch die beiden Männer, die in den ersten
Szenen die junge Frau begleitet haben. Der jüngere Mann läuft entsetzt davon und
die junge Frau zielt mit ihrer Pistole genau auf ihn (Szene 72).
- Dasselbe Paar (wie zu Beginn) verlässt wieder ein Gasthaus und steigt in eine noble Pferdekutsche ein. Auf der Außenwand des Gasthauses steht ,,Post.Gasthof zur Krone''.
Historische-kritische Angaben:Das Filmmaterial setzt sich aus verschiedenen Szenen zusammen, die nur einen kleinen Teil des gesamten Spielfilmes ausmachen. Der vollständige Film ist bis heute nicht auffindbar. Dennoch stellen diese wenige Meter langen Filmstreifen ein wahres Kleinod dar. Es handelt sich um einen Zelluloidfilm, einem hochexplosiven Material, das sehr leicht entflammbar ist und zur Selbstentzündung neigt. Dieses Material wurde in der Filmindustrie zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und 1950 verwendet, bis es 1951 vom sogenannten Sicherheitsfilm abgelöst wurde.
Der Film wurde in Kastelruth sowie am Fuße des Schlern gedreht. Verschiedene Hinweise deuten darauf hin, dass der Film Anfang der 1920er Jahre hergestellt wurde und es sich höchstwahrscheinlich um eine italienische Produktion handelt. So sieht man z. B. einen der männlichen Darsteller die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" und dessen junge Frau den Heftroman "Nick Carter" lesen, welcher zu Beginn der Zwanziger Jahre vom Verlag Nerbini aus Florenz herausgegeben wurde.
Es wird vermutet, dass der Film als Werbung für das Hotel Salegg am Schlern angefertigt wurde, da auf der Filmdose die Aufschrift "Reklame Film Salegg" zu lesen ist.
Der Film zeigt ein damals übliches Farbverfahren, die Virage (engl. tinting). Bei dieser Methode wurden ausgewählte Szenen einer Schwarzweiß-Positiv Kopie des Filmes in Wannen mit unterschiedlichen organischen Farblösungen getaucht. Die in der Lösung enthaltene Farbstoffe lagerten sich dabei in der Gelatine des eingetauchten Filmbands an und kolorieren es in der gewünschten Nuance. Das Endresultat waren Bilder mit einer monochromatischen Farbdominanz. Die Farbauswahl für die verschiedenen Szenen war jedoch nie willkürlich, sondern akribisch überlegt und sorgfältig eingeplant. Die damaligen technischen Errungenschaften ermöglichten noch keine direkte Farbaufnahmen, aber auch Nachtaufnahmen waren infolge der niederen Filmempfindlichkeit noch nicht möglich. So versuchte man diese Mankos mittels solcher Farbverfahren auszugleichen. So wurden z.B. Nachtszenen in Blau gefärbt, während Ereignisse bei Tageslicht in gelb-orange Farblösungen getaucht wurden. Doch konnten diese Färbungen auch einer mehr expressionistischen Deklination folgen und demzufolge wurden z.B. Szenen mit großem Pathos in Rot oder Purpurrosa viragiert. Diese Farbverfahren stellten nicht nur eine preisgünstigere und schnellere Alternative zur Nachkolorierung dar, sondern ermöglichten auch die Festlegung einer regelrechten dramaturgischen Farbensprache, welche jeder Kinobesucher leicht entziffern konnte.
Der Film wurde in Kastelruth sowie am Fuße des Schlern gedreht. Verschiedene Hinweise deuten darauf hin, dass der Film Anfang der 1920er Jahre hergestellt wurde und es sich höchstwahrscheinlich um eine italienische Produktion handelt. So sieht man z. B. einen der männlichen Darsteller die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" und dessen junge Frau den Heftroman "Nick Carter" lesen, welcher zu Beginn der Zwanziger Jahre vom Verlag Nerbini aus Florenz herausgegeben wurde.
Es wird vermutet, dass der Film als Werbung für das Hotel Salegg am Schlern angefertigt wurde, da auf der Filmdose die Aufschrift "Reklame Film Salegg" zu lesen ist.
Der Film zeigt ein damals übliches Farbverfahren, die Virage (engl. tinting). Bei dieser Methode wurden ausgewählte Szenen einer Schwarzweiß-Positiv Kopie des Filmes in Wannen mit unterschiedlichen organischen Farblösungen getaucht. Die in der Lösung enthaltene Farbstoffe lagerten sich dabei in der Gelatine des eingetauchten Filmbands an und kolorieren es in der gewünschten Nuance. Das Endresultat waren Bilder mit einer monochromatischen Farbdominanz. Die Farbauswahl für die verschiedenen Szenen war jedoch nie willkürlich, sondern akribisch überlegt und sorgfältig eingeplant. Die damaligen technischen Errungenschaften ermöglichten noch keine direkte Farbaufnahmen, aber auch Nachtaufnahmen waren infolge der niederen Filmempfindlichkeit noch nicht möglich. So versuchte man diese Mankos mittels solcher Farbverfahren auszugleichen. So wurden z.B. Nachtszenen in Blau gefärbt, während Ereignisse bei Tageslicht in gelb-orange Farblösungen getaucht wurden. Doch konnten diese Färbungen auch einer mehr expressionistischen Deklination folgen und demzufolge wurden z.B. Szenen mit großem Pathos in Rot oder Purpurrosa viragiert. Diese Farbverfahren stellten nicht nur eine preisgünstigere und schnellere Alternative zur Nachkolorierung dar, sondern ermöglichten auch die Festlegung einer regelrechten dramaturgischen Farbensprache, welche jeder Kinobesucher leicht entziffern konnte.
Material:Zelluloid
Technik:gefilmt (Positiv, Film 35 mm)
Maße:
- Dauer: 11 min
Äußere Beschreibung:Die verschiedenen Szenen präsentieren nicht immer ein harmonisches Bildzentrum. Dies erkennt man daran, dass Darsteller oder verschiedene diegetische Objekte nur noch marginal am Fotogramm zu sehen sind. Der Grund dafür liegt möglicherweise in der Nichtberücksichtigung des Bildseitenverhältnis der einstigen Filmproduktion, welches bei Stummfilmen 4:3 war, bei der Digitalisierung der Filmstreifen.
Einrichtung:Zeitgeschichtliches Archiv für AV-Medien
Thema:Kultur
Inhalt: Ort:Kastelruth, Seis